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LeseprobenChronologisch sortiert:
Die Seitenzahlen beziehen sich auf die Taschenbuchausgabe. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Probelesen. PrologHier der Prolog. Nils hat es nicht leicht, das muss ich zugeben... Die Uhr auf dem Handy zeigt bereits weit nach Mitternacht. Madeline schrieb in der SMS, dass er an der Bar auf sie warten soll. Sie müsste noch etwas Dringendes erledigen und hätte auch eine besondere Überraschung für ihn. Anfangs, als er Madeline erst seit ein paar Wochen kannte, dachte er bei solchen Bemerkungen an irgendwelche kleinen Geschenke, an Freikarten fürs Kino, die Einladung zu einer Party oder irgendetwas derartiges. Doch er musste schnell erkennen, wie sehr er mit seiner Einschätzung daneben lag. Sie verstand darunter völlig andere Dinge, die ihn eine ganze Zeit lang eindeutig überforderten. Er hat ihr eine Schachtel Pralinen gekauft als er sie zum ersten Mal zu Hause besuchte und sich prompt den Spott einiger Freunde eingehandelt, die später davon erfuhren. Bis über beide Ohren in seine neue Flamme verliebt, fand er es einfach romantisch, so etwas zu tun, Madeline hingegen nur altmodisch, uncool und schwul. Sie versetzte ihm damit ihren ersten Prankenhieb und es blieb nicht bei dem einen. Er kann sich nur allzu gut an eine peinliche Szene beim Abendessen bei ihrem Lieblings-Italiener erinnern. Als sie ihm freudestrahlend ein Kondom über den Tisch schob, noch während sie die Speisekarte in Händen hielten. Nicht genug ihr süffisanter Kommentar, dass sie vor dem Essen noch gerne etwas lutschen würde. Sie hätte extra Kirschgeschmack besorgt. » Leseprobe vollständig lesen Kleine Nettigkeiten 1Ich arbeite in Gernots Kneipe... «Das ist dein Tisch!» Mit diesen Worten knallt Jeanette das Tablett auf den Tresen, dass die Gläser klirren und ich es gerade noch schaffe, mir das Weizenglas zu schnappen, das sich anschickt umzukippen. Nur vier Worte sind nötig und solch eine überzogene Aktion, dass sie mich auf die Palme bringt. Bevor ich ihr eine herzliche Entgegnung an den Kopf werfen kann, hat sie sich schon mit einem koketten Hüftschwung umgedreht und sich mit ihrem zuckersüßesten Lächeln auf die neuen Gäste gestürzt, die sich an einen meiner Tische gesetzt haben. Genug, mir reicht es endgültig. Ich werde dieser Dame jetzt zeigen, wo der Hammer hängt. Wutschnaubend greife ich mir den Block für die Bestellungen und laufe ihr hinterher. Mich fegt es beinahe von den Schuhen, als mich jemand am Gürtel packt und festhält. Nur mit Mühe schaffe ich es, den Kampfmodus zu unterdrücken, als ich mich ruckartig umdrehe und in Gernots grinsendes Gesicht blicke. «Lass es bleiben, Elli. Sie ist es nicht wert», entgegnet er seelenruhig und bringt mich damit nur noch mehr auf die Palme. «Aber ich kann doch nicht zusehen, wie ...», keife ich fast tonlos, als er den Kopf schüttelt. «Irgendwann lasse ich dich vielleicht los», grinst er. «Aber wir wissen beide, was dann passiert. Du machst sie platt und wir beide haben den Ärger.» Er versucht, todernst zu sein, doch er schafft es nicht. » Leseprobe vollständig lesen Kleine Nettigkeiten 2Klaus Nimrod, Kriminalhauptkommissar und Ellis bester Freund kämpft beruflich und privat mit Problemen... Irgendwie hat er es bereits befürchtet, was ihn zu Hause erwartet, wenn er erst weit nach Mitternacht eintrifft. Als ob er liebend gerne freiwillig bis in die Nacht hinein arbeiten würde, aber gerade in dieser Woche ist die Hölle los. Schon wieder ein Toter und dazu unter ähnlichen Umständen wie bei den letzten Malen. Er scheint im Augenblick ein Bandenkrieg zu toben, was auch einer ihrer Informanten verlauten lies. Eigentlich könnte er froh sein, dass sich diese Banden selbst bekriegen und den Gerichten damit so manches Verfahren ersparen. Doch das ist ein Trugschluss. Ganz im Gegenteil. Die zunehmende Gewalt zeigt ihm, wie sehr die einzelnen Gruppierungen zwischenzeitlich überall ihre Finger im Spiel haben, egal ob bei Glücksspiel, Prostitution, Menschenhandel oder Drogen. Straff organisiert vom Gefängnis bis auf die Straße und verschworen und verschwiegen bis ins Grab. Das sind ihre Stärken. Und sie haben aufgerüstet, verwenden inzwischen automatische Waffen. Keine Schlagringe und Messer, wie früher. Ihr jüngstes Opfer, das sie unten am Fluss in der Nähe einer alten Fabrik gefunden haben, wurde regelrecht durchsiebt wie ein Schweizer Käse, vermutlich von einer Uzi dem Kaliber nach. Deshalb ist Ruhe das, was er sich am sehnlichsten von allem wünscht, bevor er sich morgen - eigentlich ist es aber schon lange heute - wieder damit herum schlagen muss. Warum will Vanessa das nicht verstehen? Seine Hoffnung, dass sie bereits schlafen würde, erfüllt sich nur bedingt. An der Garderobe in der kleinen Diele versucht er, sich lautlos auszuziehen, und schleicht nur noch mit der Unterhose bekleidet, ohne das Licht einzuschalten, ins Schlafzimmer. Doch er kommt nicht mehr dazu, sich unentdeckt unter die Zudecke zu flüchten. » Leseprobe vollständig lesen Kleine Nettigkeiten 3Anna Schönfelser macht sich Sorgen um ihre Tochter Nicole... Nicole ist noch immer nicht nachhause gekommen und es ist ihm einfach scheißegal. Sie hasst es, solche Worte zu gebrauchen, doch keines erscheint ihr im Moment passender zu sein. Nicole ist erst seit einem Jahr volljährig, auch wenn sie deutlich reifer und älter aussieht. Schon vor Stunden, als sie ihn darauf ansprach, hat er sich einfach seinen verfluchten, sündhaft teuren Whiskey eingeschenkt und ist wortlos im Billardzimmer verschwunden. Was für sie so viel heißt, wie, das ist Sperrgebiet und du hast dort nichts zu suchen, weil ich meine Ruhe haben will. Die fordert er immer ein, wenn sie Probleme mit ihren Kindern haben. Egal ob mit Nicole oder Nils. Inzwischen hat sie sich daran gewöhnt, dass Nils nicht jeden Tag zuhause schläft. Besonders seit er mit seiner neuen Freundin durch die Stadt zieht. Aber Nicole? Sie wohnt schließlich noch bei ihnen. Als Eltern sind sie für sie verantwortlich, zumindest in moralischer Hinsicht. Sie beide. Doch das interessiert Wilhelm nicht die Bohne, denn Kinder waren schließlich ihr Wunsch. Das muss sie sich nun bereits seit mehr als 21 Jahren anhören. Seit sie mit Nils schwanger war und wegen Blutungen das Bett hüten musste. Das wäre Wilhelm vermutlich sogar noch egal gewesen. Aber als der Arzt ihr obendrein dringend davon abriet, Sex zu haben, ist er schier ausgerastet. Dafür hätte er sie nicht geheiratet. Sie hätte gefälligst nicht nur ihren ihr zugedachten, gesellschaftlichen Verpflichtungen, sondern auch ihren ehelichen, nachzukommen. Es wäre schon genug, dass er für ihre Wünsche so viel Geld berappen muss. Unfassbar, als wären Kinder ausschließlich ihre Idee gewesen. Als hätte er niemals den Wunsch gehegt, eine richtige Familie zu haben. » Leseprobe vollständig lesen Kleine Nettigkeiten 4Ellis Nichte Lucy macht ihrem Ärger Luft... «Stell dir nur vor, sie will mich nicht in eine Studentenbude ziehen lassen. Dabei habe ich mich schon so gefreut. Ich soll gefälligst zu Hause wohnen, denn da hätte ich ein Zimmer umsonst. Kannst du dir das vorstellen? Rebecca ist so gemein.» «Du meinst sicherlich deine Mutter, Lucy», wiederhole ich wie eine Schallplatte, die hängt und immer wieder, die gleiche Stelle abspielt. Mein Blick streift die Uhr neben dem Bett. 02:34 Uhr. Warum bin ich auch ran gegangen und habe sie nicht am Morgen zurückgerufen? Jedes Mal wenn ich Lucys Nummer zu ungewöhnlichen Zeiten auf dem Display sehe, bringe ich es einfach nicht übers Herz, ihren Anruf zu ignorieren. Zu tief sitzt die Angst, dass ihr etwas Schlimmes passiert sein könnte und sie dringend meine Hilfe braucht. Ich könnte es nicht ertragen, wenn ihr etwas zustößt. Das ist mir schon vor vielen Jahren klar geworden. Lucy ist ein wichtiger Teil meines Lebens, wenn nicht sogar der wichtigste. Manchmal habe ich das Gefühl, sie zu lieben, als wäre sie meine eigene Tochter. » Leseprobe vollständig lesen Kleine Nettigkeiten 5Der Drogenboss räumt seiner rechten Hand eine zweite Chance ein... Regungslos lauscht er Stefanos Bericht, ohne nur ein einziges Mal von dem Tablet auszuschauen. Er will endlich den letzten Level in diesem verflixten Spiel schaffen. Schon wochenlang quält er sich durch die Szenen, nur um im entscheidenden Augenblick jedes Mal aufs Neue zu scheitern. Was interessieren ihn diese blöden Fotzen? Blutjunge Flittchen, die ständig Spaß haben wollen und ihre eigenen Grenzen nicht kennen. Er ist nicht ihr Bruder oder Vater. Zum Glück. Wären es seine Töchter, würde die Sache ganz anders aussehen. Aber dieser Fall wird nicht eintreten. Niemals. Er hasst Kinder. Und er hasst ebenso nervige Mütter, die denken, ihn anpumpen zu können. Die ihm frech ins Gesicht lügen, es sei sein Kind. Nur weil sie bei einem anderen Kerl zu blöd zum Verhüten waren. Dem hat er schon vor Jahren einen Riegel vorgeschoben. Mit lokaler Betäubung löste ein Arzt das Problem in nicht einmal einer Stunde. Endgültig. Seitdem fühlt er sich wie befreit. Jede der Nutten, die es seit damals versucht haben, ihn bluten zu lassen, mussten es bitterlich bereuen. » Leseprobe vollständig lesen |