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PrologEin Stelldichein mit ungewöhnlichem Höhepunkt... Für die Jahreszeit ist es zu dieser späten Stunde überraschend mild. Ende April gab es letztes Jahr noch Schneefall. Er kann sich gut daran erinnern, weil er erst eine Woche zuvor die Reifen von Winter auf Sommer gewechselt hatte. Doch das war im vergangenen Jahr. Jetzt zeigt das Thermometer im Auto 21 °C und das um 21:23 Uhr abends. Die warme Witterung gefällt auch der Natur. Die Laubbäume haben mit Hochdruck begonnen, Blätter auszutreiben, so wie manche Jahre zuvor erst im Mai. Ihm kann es nur Recht sein. Nur ungern würde er seine lang ersehnte Verabredung im Auto treffen. Er ist viel zu zeitig, weil er es nicht glauben wollte, so rasch voranzukommen. Die Großbaustelle auf der Autobahn scheint kein Ende nehmen zu wollen. Wie häufig bei solchen Projekten. Geplant war ein Jahr. Doch nun besteht sie bereits seit zweieinhalb Jahren und stellt nach wie vor ein beträchtliches Hindernis für den Verkehr dar. Er spürt die Erregung immer deutlicher. Schon seit gestern, als er nach langem Zögern endlich das Portal ausprobierte, das ihm ein Schulfreund empfahl. Er fühlt sich seitdem, als würde er schweben. Sein letztes Mal liegt gute zwei Jahre zurück. Damals fuhr er die Balkanroute für die Spedition. Es sprach sich schnell herum, an welchen Stellen Man(n) billig und gut bedient wurde. Entlang der Straßen bekam man unzählige Gelegenheiten die Ware vorher zu begutachten. Was sympathisch wirkte und gesund aussah, wurde gebeten einzusteigen, wenn der Preis in Ordnung ging. Doch völlig für lau? Er kann und will es noch immer nicht ganz glauben. Aber bisher sieht alles danach aus. Das Navi hat in zielsicher hierher geführt. Sogar die Zeitangabe stimmte bis auf zwei Minuten, trotz des regen abendlichen Verkehrs durch die Baustelle. Ihm ist allzu gut in Erinnerung geblieben, wie er früher als LKW-Fahrer nervös wurde, wenn er zu dieser Stunde noch keine vernünftige Raststätte gefunden hatte. Die Spedition übernahm keinerlei selbst verschuldete Bußgelder, wenn er beispielsweise die Fahrtzeiten überschritt oder Ruhezeiten nicht einhielt. Ihm wäre die Verabredung heute etwas später lieber gewesen, dann wenn weniger auf der Autobahn los ist. Sie war jedoch für den restlichen Abend ausgebucht. Langsam lässt er das Auto ausrollen. Der dichte Mischwald reicht mit dem Unterholz bis fast an die Randsteine. Nur einige kleine Flächen sind freigeschnitten und gefliest für Tische und Bänke aus grauem Stein. Die Toiletten daneben sind beleuchtet und kaum zu übersehen. Rechts entdeckt er einen Trampelpfad, der an dem Häuschen vorbei in den Wald führt. Trotz Parkverbot für LKWs stehen am Ende des Rastplatzes zwei große Brummis. Das gibt Ärger, wenn es eine Streife zufällig bemerkt. Er weiß es aus eigener Erfahrung. Der Autohof liegt nur wenige hundert Meter entfernt direkt hinter dem Rastplatz. Entweder er ist überfüllt oder die beiden spekulieren einfach nur darauf, wegen der kilometerlangen Umleitung durch die Baustelle Zeit zu sparen. Außer ihm parken lediglich zwei weitere PKWs. Er hält Abstand und sucht sich eine freie Lücke zwischen dichten Hecken. Wie sie wohl aussehen mag? Ob die Bilder in diesem Portal tatsächlich echt sind? Wenn ja, dann wäre sie eine richtige Augenweide. Eine Frau, die es eigentlich nicht nötig hätte, so etwas zu tun. Geld kann nicht der Grund sein. Denn sie nimmt das, was man ihr freiwillig gibt. Und bei Nichtgefallen macht sie es angeblich zum Nulltarif. Ob sie einen Freund oder einen Mann hat, der womöglich zusieht? Heimlich? Solche Vorlieben soll es geben. Er hat es gelesen, obwohl er sich nicht vorstellen kann, wie jemand etwas dabei empfindet, wenn die eigene Frau von anderen .... Er seufzt und blickt in den Rückspiegel. Seine Finger trommeln nervös auf das Lenkrad. Nur noch ein paar Minuten bis zum verabredeten Zeitpunkt. Durch das dichte Gebüsch blitzen gelegentlich die Scheinwerfer der Autos, die nur wenige Meter hinter ihm vorbei brausen. Es dämpft gleichzeitig den Lärm der Motoren auf ein erträgliches Maß. Ob jemand von den Fahrern weiß, was hier auf diesem Parkplatz geschieht? Oder gibt es noch viele solcher Parkplätze? Günstig an einer Ausfahrt gelegen und unweit einer Stadt oder zumindest in der Nähe eines Gewerbegebiets? Obwohl er so lange als Berufsfahrer quer durch ganz Europa gefahren war, kam es für ihn nie in Betracht, sich diese besondere Art von Entspannung im eigenen Land zu gönnen. Für einen Moment schließt er die Augen. Ungarn, Rumänien und Serbien, lange ist es her. So lange aber auch nicht, wenn er es sich recht überlegt. Es kommt ihm jedoch wie eine halbe Ewigkeit vor. Wie ein anderes Leben. Es gab einige Landstraßen, da standen die Nutten zu manchen Zeiten so zahlreich auf den Grünstreifen wie die Hühner auf der Stange. Ein paar stritten und prügelten sich um die Freier, wie beim Schlussverkauf, wenn jede das beste Schnäppchen für sich beansprucht. Nein, er will nicht daran denken, obwohl er selbst zu ihnen gehörte, zu diesen Freiern. Bedächtig öffnet er das Handschuhfach. Es ist ein Reflex, gegen den er nichts tun kann. Seit damals ist es regelrecht zwanghaft geworden. Aber wer will es ihm verdenken? Diese eine hübsche Nutte in Albanien spielte den Lockvogel für eine gerissene Diebesbande. Sie wollten ihn überfallen. Drei Männer, die im Auto lauerten. Die Röhm RG 3 rettete ihm dabei nicht nur sein Geld, sondern höchstwahrscheinlich sogar sein Leben. Er konnte sie damit in die Flucht schlagen. Einer der Räuber hatte ihn jedoch mit dem Messer erwischt. Nur eine Fleischwunde an den Rippen, die allerdings ziemlich stark blutete. Zu einem Arzt gehen? Unmöglich. Das kam nicht in Frage. Die Behörden in diesem Staat waren unberechenbar. Er wollte nur weg von dort, den elenden Auftrag beenden und raus aus dem verfluchten Land. Die Pflaster aus dem Verbandskasten und eine Flasche Desinfektionsmittel mussten genügen. Seitdem war die Schreckschusspistole, Kaliber 6 mm von Flobert Knall sein ständiger Begleiter. Sie ist seit 1974 freigegeben und er darf sie in Deutschland zuhause sogar ohne Waffenschein führen. Er ging damals auf Nummer sicher, besorgte sich vor über zehn Jahren den kleinen Waffenschein. Nun kann er die Waffe auch außerhalb seiner vier Wände mitführen. Er bestückt das Magazin stets abwechselnd mit grünen und roten, mit Platzpatronen und denen, die Pfefferspray verschießen. Lärm und Tränen, damit machte er gute Erfahrungen. Nachdenklich schließt er den Deckel des Handschuhfachs und schüttelt angewidert den Kopf. Erfahrungen. Pah! Wie das klingt. Einfach grässlich. Doch er darf sich nichts vormachen. Viermal musste er bisher zur Waffe greifen. Albanien war das letzte Mal. Danach hängte er den Job als LKW-Fahrer an den Nagel. Schluss. Aus. Ende. Für immer. Scheinwerfer nähern sich. Im Rückspiegel erkennt er einen roten Peugeot. Silvia fährt einen solchen Wagen, hat sie ihm geschrieben. Sein Herz schlägt schneller. Er stößt ein heiseres Keuchen aus und spürt seine feuchten Hände. Rasch wischt er sie an der Jeans trocken, doch er weiß, es wird wenig bringen. Er schwitzt ständig, wenn er aufgeregt ist. Das ist schon immer so gewesen. Der Wagen fährt hinter seinem Auto vorbei, parkt neben ihm, jedoch auf der anderen Seite des Gebüschs. So haben sie es vereinbart. Zur Sicherheit hat sie vorgeschlagen. Ihm ist es nur Recht. Einen kurzen Augenblick spielt er sogar mit dem Gedanken, die Röhm einzustecken, in die Innentasche seiner Jacke. Wenn er sie jedoch auszieht und beiseitelegt, kann er es vergessen, rasch die Waffe zu ziehen. Und warum auch? Weit und breit kann er nichts Verdächtiges erkennen. Alles sieht ruhig aus. Er ist schließlich nicht auf dem Balkan. Was jedoch nichts zu bedeuten hat. Damals sah er auch niemanden, obwohl er zugeben muss, dass ihn dieses Flittchen einiges an Aufmerksamkeit gekostet hat. Sie besaß einen traumhaften Körper, wie eine griechische Göttin. Es klopft an der Scheibe. Er erschrickt und reißt den Kopf herum. Das schwache Licht der Dämmerung genügt, dass er die blonden, langen Haare und das Gesicht einer Frau erkennt: Silvia - vermutlich. Er schickt sich an, die Tür zu öffnen, um auszusteigen, als ihn etwas in den Sitz zurückzieht. Er hat tatsächlich vergessen, sich abzuschnallen. Wie peinlich. Besonders, weil er nicht sofort den Auslöser findet. Die Frau tritt ein paar Schritte zurück und wartet. Ein heiseres «Hallo» ist alles, was er auf die Schnelle hervorbringt. Geräuschlos drückt er die Fahrertür ins Schloss. Die Vorsicht ist jedoch vergebens, da das stetige Rauschen der Autos und LKWs jedes noch so leise Geräusch schluckt. Er muss auf seine Füße achten, denn der Pfad ist uneben, dazu noch leicht abschüssig und verflixt finster. Erstaunlicherweise wird es deutlich heller als sie um das Häuschen herum laufen. Starke Scheinwerfer des nahe gelegenen Autohofs sorgen selbst auf die Entfernung noch für diffuses Licht auf der Wiese. Der Wald ist gar nicht so dicht, wie er anfangs dachte. Gute 100 Meter entfernt erkennt er einen Maschendrahtzaun, der den Autohof umgibt. Der Geruch von Dieselabgasen weht bis hier herauf. Früher bedeutete es für ihn so etwas wie Geborgenheit. Als LKW-Fahrer fühlte er sich einsam und auf sich gestellt. Den anderen Fahrern ging es nicht viel besser. Was sie vereinte, war der gleiche Parkplatz, auf dem sie für einige Stunden nebeneinanderstanden. Oder eine gemeinsame Dusche an den Raststätten, manchmal auch ein Bier oder eine Tasse Kaffee im Imbiss. Gespräche waren schwierig. Sie kamen schließlich aus allen Herren Länder. Englisch half, aber oft mehr schlecht als recht. Silvia dreht sich breit grinsend zu ihm um. Er kann ihren Atem riechen, als sie so nahe vor ihm steht, eindeutig Erdbeere. Er überdeckt den vertrauten Geruch der Abgase. [...] Sie kommt auf ihn zu, haucht ihm einen Kuss auf die Wange und drückt kurz seinen Arm. «Tschüss, Chrisy», raunt sie und läuft davon. Er kann ihr nur wortlos hinterher starren. In seinem Kopf schlagen die Gedanken gerade Purzelbäume. [..] Sie hat bereits die Rückseite der Toiletten erreicht, als es ihm siedendheiß durch den Kopf schießt. Geld. Sie hat nichts verlangt. Und er war so unhöflich ihr nichts anzubieten. «Silvia! Warte. Du kannst doch nicht ohne ...», ruft er aufgeregt. Beinahe wäre er gestürzt, weil ihm die Hose noch zwischen den Knöcheln hängt. Im letzten Moment gelingt es ihm, sich an der Sitzbank festhalten. Silvia bleibt stehen, dreht sich um und winkt. «Beim nächsten Mal, Chrisy. Wir treffen uns doch noch einmal, oder?» Er nickt hastig, bis er bemerkt, dass sie ihn auf die Entfernung vermutlich nicht sehen kann. «Ja, doch. Gerne», krächzt er unbeholfen und spürt, wie er erneut errötet. «Na dann, Chrisy. Bis bald. Ruh dich jetzt aus. Gib mir eine Viertelstunde. Man weiß nie, wen man trifft.» Er nickt und hebt die Hand zum Zeichen, dass er verstanden hat. Sie winkt zurück und verschwindet im Schatten des Trampelpfades. Er starrt ihr noch eine ganze Weile hinterher und lässt das Geschehen Revue passieren. Was für eine Frau. Nur schade, dass sie sich nicht in irgendeinem Hotel getroffen haben. In einem hübschen Zimmer mit einem richtigen Bett und mit mehr Zeit. Seufzend öffnet er die Packung mit Feuchttüchern [..] und bückt sich nach der Hose. Seine Finger zittern, als er den Knopf schließt und den Reißverschluss nach oben zieht.
Träge wendet er den Kopf und schaut zum Maschendrahtzaun. Erneut riecht er den durchdringenden Qualm von Dieselabgas, der herüberzieht. Der Autohof ist hell erleuchtet. Ein LKW rangiert. Der Glückliche, er hat ein Nachtlager gefunden. Wenn er ehrlich ist, hat er vielmehr damit gerechnet, einen der Brummifahrer vom Autohof zu sehen. Einer, der das Loch im Zaun kennt und der noch etwas Entspannung am Abend sucht. Der sich hier womöglich mit einer Frau trifft, so wie er selbst. [..] Nervös dreht er die Packung mit den restlichen Feuchttüchern in der Hand. Er darf sich nicht beklagen. Ganz im Gegenteil. Silvia Salsa. Was für eine Granate [..] Sie will ihn tatsächlich wieder treffen. Alles hat er erwartet, nur so etwas nicht. -¤-¤- Sie ist froh, die Gummistiefel angezogen zu haben. Auch die lange Schnittschutzhose, die üblicherweise für die Arbeit mit Kettensägen gedacht ist. Überall wachsen meterhoch die Brennnesseln. Das warme Wetter der letzten Wochen ist Schuld. Noch lästiger sind die unzähligen Himbeer- und Brombeersträucher, die ihr Vorankommen erschweren. Sie versucht, so leise wie möglich zu sein. Es ist jedoch bereits zu dunkel, jedem Strauch und trockenen Ast rechtzeitig auszuweichen. Erneut knackt es laut unter ihrem linken Fuß. Erschrocken verharrt sie für einen Moment. Gedämpft dringen die Geräusche der nahen Autobahn an ihr Ohr. Bei Tageslicht sah alles so einfach aus. Sie hätte mit den Markierungen nicht so sparsam sein sollen. Seufzend löst sie eine weiße Schleife von einem Ast, steckt sie in die Jackentasche und pirscht sich näher. Nur noch wenige Meter, dann hat sie die dichte Hecke am Waldrand erreicht. Dahinter verbirgt sich ihr Ziel. Es ist verdammt heiß unter ihrer Kleidung. Aber besser schwitzen, als sich verbrennen und zerkratzen zu lassen. Schweiß rinnt über ihre Stirn. Die dunklen Haare kleben an ihrer Wange und kitzeln fürchterlich. Sie wischt sich mit ihrem Jackenärmel über das Gesicht. Dabei war sie doch erst vor Kurzem beim Friseur. Und hat sie schneiden lassen. Der Schweiß brennt unangenehm in den Augen. Das Herz schlägt ihr bis zum Hals. Sie glaubt, sogar den eigenen Puls in den Ohren zu hören. Doch gleich wird es besser. Dann, wenn sie es sieht. Und sich entscheidet. Wie sie es durchziehen wird. Tatsächlich. Ihre Quelle hat nicht zuviel versprochen. Es bedeutet immer ein Risiko, sich auf andere zu verlassen. Sie ist es nicht gewohnt. Vertraut ansonsten niemandem. Beobachtet und plant lieber alles selbst. Der Mann sitzt auf der Bank. Die Glatze hinten an seinem Kopf leuchtet. Fast wie ein Spiegel. Deutlich sieht sie die untersetzte Figur. Den Bauch, nicht gewaltig. Aber doch eindeutig mehr als Normalgewicht. Längst vergangene Erinnerungen schießen durch ihren Kopf. Grässliche Bilder, die sie für einen Moment die Augen schließen und leise aufstöhnen lassen. Ihre Finger tasten nach der Plastikschlaufe in ihrer Tasche. Es gibt ihr Sicherheit. Ein hartes Lächeln umspielt ihre Lippen. Sie spürt, wie sie ruhig wird. Ihr Herzschlag sich rasch verlangsamt. Sie muss sich konzentrieren. Es sind nur ein paar Meter. Doch sie sind entscheidend. Er darf sie nicht zu früh bemerken. Sonst bleibt ihr nur Plan <B>. Das wäre schade und tragisch zugleich. Sie hasst Messer. Müsste es beenden, ohne ausreichend Genugtuung zu erfahren. Zweimal ist es bisher passiert. Nach wenigen Sekunden war alles vorbei. Und wochenlange Planung verpufft. Die Kabelbinder hingegen sind ein Geschenk des Himmels. Sie muss es sehen. Die Überraschung, das fassungslose Staunen, die Verzweiflung. Die stumme Frage nach dem warum. Es ist der wichtigste Moment. Bevor die Augen für immer erstarren. Sie schlüpft aus den Trägern des Rucksacks. Wechselt die Schuhe. Sneaker statt Gummistiefel. Damit ist sie leise und schnell zugleich. Rasch streift sie die schwere Schutzhose ab. Sie trägt darunter eine hautenge Jeans. Dieses Schwein. Gleich wird er spüren, was es heißt, zu leiden. Sie wird ihm keine Chance geben. Sich noch einmal an Frauen zu vergehen. Ausbeuter, Perverse, ewige Verlierer und Versager, die es nötig haben. Sich ihren Kick an einer Autobahn zu holen. Wie erbärmlich. Sie lehnt den Rucksack an einen Baum. Kontrolliert routiniert die Umgebung. Ein Pfad führt an den Toiletten vorbei, vor auf den Parkplatz. Zumindest stand es so im Plan. Sie sind alleine. Sorgfältig streift sie die Luft aus den dünnen Gummihandschuhen. Keine Spuren. Noch einmal holt sie tief Luft. Bevor sie gebückt los sprintet. Diesmal ist es gemähte Wiese. Kein Waldboden, übersäht, mit trockenen Ästen. Nahezu lautlos überwindet sie die wenigen Meter. Noch aus der Bewegung des letzten Schrittes heraus zückt sie den Kabelbinder. [..] Eines der ehemaligen Opfer kämpfte fast sechs Minuten. Doch das ist schon viele Jahre her. Damals hat sie noch die Zeit gestoppt. Regelrechte Statistiken geführt. Den Grund weiß sie selbst nicht mehr. [...] |