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Kleine Nettigkeiten 5Der Drogenboss räumt seiner rechten Hand eine zweite Chance ein... Regungslos lauscht er Stefanos Bericht, ohne nur ein einziges Mal vom Tablet auszuschauen. Er will endlich den letzten Level in dem verflixten Spiel schaffen. Wochenlang quält er sich nun durch die Szenen, nur um im entscheidenden Augenblick jedes Mal aufs Neue zu scheitern. Was interessieren ihn diese blöden Fotzen? Blutjunge Flittchen, die ständig Spaß haben wollen und ihre eigenen Grenzen nicht kennen. Er ist nicht ihr Bruder oder Vater. Zum Glück. Wären es seine Töchter, würde die Sache ganz anders aussehen. Aber dieser Fall wird nicht eintreten. Niemals. Er hasst Kinder. Und er hasst ebenso nervige Mütter, die denken, ihn anpumpen zu können. Die ihm frech ins Gesicht lügen, es sei sein Kind. Nur weil sie bei einem anderen Kerl zu blöd zum Verhüten waren. Dem hat er vor Jahren einen Riegel vorgeschoben. Mit lokaler Betäubung löste ein Arzt das Problem in weniger als einer Stunde. Endgültig. Seitdem fühlt er sich wie befreit. Jede der Nutten, die es seit damals versucht haben, ihn bluten zu lassen, mussten es bitterlich bereuen. Stefanos findet einfach kein Ende. Na und? Dann ist sie eben an einer Überdosis draufgegangen? Wen juckt's. Eine Tussi weniger, Hauptsache, sie hat den Stoff bezahlt. Bar, versteht sich. Das Einzige, was zählt, ist die Kohle. Das müssten seine Leute doch endlich geschnallt haben. Und wenn dabei auch noch ein Sicherheitsproblem aus der Welt geschafft wird, umso besser. Niemand soll es wagen, ihm zu drohen, oder versuchen, einen seiner Leute zu erpressen. Warum will das seine Nummer Eins einfach nicht verstehen? Dabei war er bei Stefanos so zuversichtlich, nach langer Suche jemanden gefunden, zu haben, der das Wesentliche im Blick behält. Er hat sich scheinbar getäuscht. Seine selbst ernannte Nummer Eins ist weder besser oder schlechter als alle unzähligen Vorgänger. Keinen Mumm, keinen Arsch in der Hose und vor allem keine Eier. Gerade Letztere braucht man. Oder man verliert sie. Wenigstens hat Stefanos die Spuren verwischt und einen Sündenbock gefunden. Ihren Freund. Fragt sich nur, ob das ausreicht, die Bullen hinters Licht zu führen. DNA, dieses Dreckszeug. Schon kleinste Mengen genügen und du bist am Arsch. Viel besser und sicherer als Fingerabdrücke, um jemanden zu auf die Spur zu kommen. Zwei Stunden nimmt er sich inzwischen Zeit, für jeden Neuen. Weil es so verdammt wichtig ist. Weil sie kapieren müssen, dass sie schon die geringste Unachtsamkeit ans Messer liefern kann. Aber nicht nur sie, sondern auch ihn. Dass dies nicht so leicht passiert, dafür hat er vorgesorgt. Gründlich. Absolute Sicherheit existiert jedoch nicht. Er wird ihm noch eine Chance geben, seiner Nummer Eins. Nicht weil er diese redlich verdient hat, sondern weil er zu faul ist, sich erneut nach anderem Personal umzusehen. Seit der Öffnung des Ostens erlebt er eine wahre Euphorie. Jeder Grünschnabel denkt, dass hier im Westen wäre Eldorado. Niemand müsse für sein Geld arbeiten. Dass einem die Scheinchen von alleine ins Maul fliegen, wenn man es nur weit genug aufreißt. Den Zahn hat er ihnen gezogen. Allen, die so dachten. Und zwar gründlich. Wenigstens genügt sein Blick, dass Stefanos sofort verstummt. Das war nicht immer so, dass Menschen in dieser Art auf ihn reagieren. Früher gehörte er zu denjenigen, die Prügel kassierten. Das hat sich von Grund auf geändert. Jetzt muss er jemanden nur ansehen, dass Ruhe herrscht. Die Narbe über der rechten Wange trägt sicherlich dazu bei. Er weiß, sie ist furchterregend. Jeden verflixten Tag sieht er sie im Spiegel. Denkt zurück an diesen einen Tag, als es passierte. Die letzte große Dummheit, die er beging und teuer dafür bezahlen musste, mit seinem eigenen Blut. Doch es hat sich für ihn ausgezahlt. Hat sein Leben verändert und ihm zu dem gemacht, was er heute ist. Stefanos verharrt weiterhin vor dem Schreibtisch. Er seufzt und schiebt das Tablet beiseite. Heute ist nicht sein Tag. Das war ihm schon beim Aufstehen klar, als er die Kotze roch. Diese verfluchte Bitch von letzter Nacht hat in sein Bett gereihert und ihm gründlich die Laune vermiest. Dabei war sie so rattenscharf und geil auf der Party. Nur zwei Lines und sie ging ab wie eine Rakete. Ließ sich gleich dort in der Küche ficken, nachdem er ihr zuvor eine halbe Dose Schlagsahne in beide Körperöffnungen hineingespritzt hat. Sie beugte sich über den Küchenstuhl. Reckte ihm ihr prächtiges Gesäß entgegen. Sie quiekte wie ein Ferkel. Ihm war es egal, ob von der Sahne oder seinem Schwanz. Alles lief wie geschmiert. Kein Wunder bei der Menge. Ganz gierig wollte sie ihn danach lutschen. Er kam nicht einmal mehr dazu, sich den Jonny sauber zu wischen. Früher gab es ihm einen Kick, wenn sich die Weiber so erniedrigten und dass nur für ein bisschen Stoff. Doch mittlerweile empfindet er nur noch Ekel. Trotzdem hat er sie belohnt. Gab ihr zwei extra Portionen. Nahm sie sogar mit zu sich nach Hause. Fickte sie noch zweimal, bis der Alkohol ihm den Rest gab. Sein Blick kehrt zurück, mustert Stefanos mehrere Sekunden lang. Er muss innerlich lächeln, als er sieht, wie unwohl sich sein Gegenüber fühlt. Wer weiß, was er erwartet? Doch er lässt sich nichts anmerken. Keine Gefühle. Emotionen sind Gift in diesem Gewerbe. Es verwundert ihn nicht sehr, dass Stefanos sichtlich zusammenzuckt, als er leise zu reden beginnt. Die Tür fällt leise ins Schloss. Nur für einen Augenblick runzelt er skeptisch die Stirn. Ob es das Richtige ist, was er gerade befohlen hat? Er weiß nur wenig über die Hintermänner und Lieferanten der Neuen. Wenn sein bulgarischer Heißsporn Stefanos die Sache verbockt? Ein Krieg wäre das Letzte, was er gebrauchen kann. Vor allem nicht vor seiner eigenen Tür. Gedankenversunken greift er nach dem Tablet und startet das Spiel erneut. Es erstaunt ihn selbst, wie viel Geduld er aufbringt für dieses läppische Spiel und jede Niederlage gelassen hinnimmt. Dabei wäre es so einfach, das Gerät gegen die Wand zu donnern. Und Schluss. Aber es wäre nicht nur kindisch, sondern es würde nichts bringen. Das Tablet trägt schließlich keine Schuld am eigenen Versagen. Manchmal ist es besser, Niederlagen zu akzeptieren und daraus zu lernen. Auch das ist eine seiner Regeln, die ihn vorwärtsgebracht haben. Ohne sie wäre er nicht so weit gekommen und hätte niemals das erreicht, auf das er jetzt stolz sein kann. |